Patent des Monats Dezember

01.12.2020
  Abbildung Patent Kamin

Der Weihnachtsmann-Detektor

Für die einen bringt das Christkind am Weihnachtsabend die Geschenke, für die anderen erledigt das der Weihnachtsmann. Letzterer muss sich dazu auf seinem Weg ins Haus durch den Kamin zwängen. Wie kann man aber sicher sein, dass er auch wirklich da war? Für alle Kinder, die es genau wissen wollen, empfehlen wir den „Santa Claus Detector“, eine Erfindung von Thomas Cane, die 1994 in den USA unter der Nummer US5523741   zum Patent angemeldet wurde – unser Patent des Monats Dezember!

Dieser "Weihnachtsmann-Detektor" ist eine recht simple Konstruktion. Sie besteht aus einem Weihnachtsstrumpf, der an einer Seite des Kamins aufgehängt wird und aus einer Zugschnur, die an der anderen Seite des Kamins befestigt wird. Kommt der Weihnachtsmann nun den Schornstein herunter um durch den Kamin einzutreten, wird die Schnur gezogen und die Lichter am Strumpf aktiviert.

Welche weihnachtliche Figur nun die Geschenke bringt, ist in Deutschland klar regional aufgeteilt: im Süden und Westen bringt das Christkind die Geschenke, im Norden und Osten der Weihnachtsmann. Daraus könnte man die Korrelationen - Christkind - katholisch, Weihnachtsmann - evangelisch - ableiten. Das war aber nicht immer so!

Im Mittelalter kannte man weder die eine noch die andere Gestalt. Geschenke erhielten Kinder am „Tag vom Heiligen Nikolaus“ (6. Dezember) oder am "Tag der unschuldigen Kinder", am 28. Dezember. Im 16. Jahrhundert erdachte Martin Luther im Zuge der Reformation das Christkind, weil er die Heiligenverehrung untergraben wollte. Anstelle des Heiligen Nikolaus sollte Gott als „Heiliger Christ“ treten, die Bescherung verschob sich auf den 24. Dezember. Aus der abstrakten Gottesfigur entwickelte sich im Laufe der Jahre das „Christkind“ als weibliche Figur mit Engelflügeln, in die Elemente des Verkündigungsengels, der Heiligen Lucia und der Maria eingegangen sind.

Bei den katholischen Kindern war zunächst weiterhin der Nikolaus für die Bescherung zuständig. Im 19. Entwickelte sich daraus die Figur des Weihnachtsmanns. Er wurde in Deutschland durch Hoffmann von Fallerslebens Schriften populär und ersetzte nach und nach in aufgeklärten protestantischen Familien die Idee vom Christkind. Das wiederum hielt in Folge von Brauchangleichung und abnehmender Bedeutung der Religion gemeinsam mit Weihnachtsbaum und Adventskranz auch in katholischen Haushalten Einzug. 

In den USA sorgten irische und niederländische Einwanderer für die Verbreitung des heiligen Nikolaus' als „Santa Claus“. Das heute bekannte Bild des Weihnachtsmannes wurde maßgeblich durch eine Marketing-Kampagne von Coca-Cola geprägt. Mit Rauschebart und charakteristischer rotweißer Kleidung verlor er jegliche religiöse Bedeutung und wurde Inbegriff des weihnachtlichen Schenkens. Kein Wunder also, dass die Weihnachtsmann-Patente in den USA angemeldet wurden!

Übrigens, wer mit seinen Kindern noch weitere Detektiv spielen möchte, um „Beweise“ für das Wirken des Weihnachtsmanns zu finden, dem sei die „Santacam“ ans Herz gelegt, die 2011 unter der Nummer US2011234850A1 zum Patent angemeldet wurde. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, die Figur des Weihnachtsmanns innerhalb der häuslichen Umgebung aufzunehmen. Dies funktioniert übrigens auch mit dem Christkind oder dem Osterhasen.

Das Patent- und Normenzentrum wünscht eine fabelhafte Adventszeit und schöne Bescherung!

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