Patent des Monats Mai

04.05.2020
  Zwei Personen die die Fomask tragen Urheberrecht: © www.aachenernachrichte.de

Alltagsgesichtsmaske aus EVA für den Einmalgebrauch

Die Coronakrise hält das öffentliche Leben im Griff. Die vorsichtige Lockerung der Sicherheitsvorkehrungen geht einher mit der Maskenpflicht, die jetzt bundesweit beim Einkaufen und Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel gilt. Medizinische Gesichtsmasken sind Mangelware und sollten der Verwendung im Gesundheitsbereich vorbehalten bleiben. Alternativ werden auch sogenannte „Alltagsmasken“ genutzt. Insgesamt aber gilt: um hygienisch unbedenklich zu sein, müssen Gesichtsmasken nach kurzer Zeit ausgewechselt werden. Damit stellt sich die Frage, wie der Bedarf nach Gesichtsmasken gedeckt werden kann. Eine technische Lösung für dieses Problem ist die brandneu in der Aachener Region entwickelte FOMASK®, eine Einweggesichtsmaske, die in großen Mengen aus dem Kunststoff EVA hergestellt werden kann – unser Patent des Monats Mai!

Durch den außergewöhnlich zügigen Entwicklungsprozess kommt es zu einem Novum beim Patent des Monats: Die zugehörige Patentanmeldung ist so aktuell, dass sie sich in der 18monatigen Geheimhaltungsphase befindet und somit noch nicht veröffentlicht ist – wir können das Patent daher auch nicht verlinken. Erst im Oktober 2021 werden wir einen Blick auf die technischen Details werfen können.

Jetzt schon ist bekannt, dass die Maske aus dem Kunststoff Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVA) gestanzt wird, der z. B. seit vielen Jahren für Gymnastikmatten eingesetzt wird. Die Maske ist mit ca. 2 g extrem leicht und gerade einmal rund einen Millimeter dünn. Trotzdem ist die Maske wegen des geschlossenzelligen Schaums sehr dicht und mit Kosten unter 25 ct pro Stück weitaus günstiger als vergleichbare Einwegprodukte. An einem Tag können bis zu 750.000 Stück gefertigt werden. Mit der kleinsten Verpackungseinheit von 1.800 Masken ist das Produkt für Großabnehmer wie Super- oder Baumärkte, Fitnessstudios und Arztpraxen gedacht, die sie für ihre Kundschaft/Patienten bereithalten: am Eingang anziehen, am Ausgang ausziehen. Mit diesem Prinzip wird vermieden, dass die Kunden in vermeintlicher Sicherheit mit belasteten Masken doch Viren in die Läden tragen. Die Entsorgung der Masken erfolgt durch rückstandslose Verbrennung.

Die Idee zu der Maske hatte der Aachener Patentanwalt Mario Wagner. Die Umsetzung mit der ebenfalls aus Aachen stammenden Traditionsfirma Köpp erfolgte in rekordverdächtigem Tempo: von der Idee bis zur Massenproduktion dauerte es nur drei Tage, wie man auf der beeindruckenden Zeitleiste der Köpp`schen Firmenwebseite verfolgen kann. Anfang April kam es zur Kontaktanbahnung von Patentanwalt und Firma, am 17. April waren bereits 1 MIO. Masken verkauft! Und auch in der UB kommen sie zum Einsatz – derzeit nur vom Personal, aber hoffentlich auch bald in unseren Publikumsbereichen.

Neben dem schnellen Marktgang beeindruckt bei diesem Produkt auch die mustergültige Umsetzung des Ideenschutzes – daran erkennt man den Fachmann. Zusätzlich zur Patentanmeldung für die technische Lösung sind sowohl der Produktname FOMASK als eingetragene Marke (DE3020201043755) als auch die Form über ein eingetragenes Design geschützt. Sogar die Hautverträglichkeit der „FOMASK® ist nach DIN EN ISO 10993 offiziell bestätigt.

Chapeau - das Patent- und Normenzentrum zieht den Hut vor so viel Erfindergeist und Tatendrang und wünscht einen gesunden Start in den Mai!

„Von der Idee bis zum Produkt“ – Praxisnahe Dienstleistungen für Forschende, Unternehmerinnen und Unternehmer, Handwerkende, Gründende und freie Erfinderinnen und Erfinder bietet Ihnen Ihr Patent- und Normenzentrum Aachen. Derzeit stehen wir Ihnen ausschließlich virtuell zur Verfügung.

Quellen:

https://www.koepp.de/de/unternehmen/aktuelles/COVID-19.php

https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020201043755/DE

Bildquelle: www.aachenernachrichten.de